Lass uns jetzt einmal in Schubladen denken – in großen Schubladen.
Dann können wir Arbeit in vier „Bedeutungskategorien“ stecken:
4 Bedeutungen von Arbeit
1. Arbeiten zur Geldbeschaffung
Deine Arbeit ist ein reines Mittel zur Geldbeschaffung. Du arbeitest um Kohle zu bekommen. Fertig.
Ein Straßenräuber schreit einen Mann an:
„Geld oder Leben!“
und der Mann antwortet:
„Nimm mein Leben. Das Geld brauche ich später.“
Das ist ein Witz.
Die traurige Wahrheit: Viele verschenken tatsächlich ihr Leben für Geld.
Die Mehrheit von uns muss arbeiten, um den eigenen Lebensunterhalt zu verdienen (ich gehöre jedenfalls dazu). Aber viele Menschen verbringen unzählige Stunden ihres Lebens unzufrieden und unglücklich im Job, nur um genug zu verdienen und sich in Folge Dinge leisten zu können, die sie dann glücklich machen sollen.
In einem Durchschnittsjob sind das vierzig Stunden in der Wochen (meistens mehr), in denen sie etwas tun, was sie freiwillig und ohne Kohle nicht tun würden. Der Großteil ihrer wertvollen Lebenszeit ist fremdbestimmt.
Weit entfernt von Flow.
Manche Menschen sehen das sehr pragmatisch und finden sich damit ab. Ich kenne ein paar, die nicht einmal unzufrieden damit sind, so viel Zeit ihres Lebens einzutauschen. Beziehungsweise beziehen sie ihre Sinnhaftigkeit und Zufriedenheit vielmehr aus ihrem Privatleben und ihrer Freizeit. Das ist vollkommen OK!
Und manche Menschen haben tatsächlich keine andere Wahl.
Aber viele DENKEN auch nur, dass sie keine andere Wahl haben und nur der Verstand, die Vernunft und die Angst halten sie davon ab, einen neuen Weg einzuschlagen.
Deine Seele will wachsen, sich entwicklen, raus aus der Komfortzone und endlich etwas anderes, etwas Neues, etwas Sinnvolles machen. Und ein anderer Teil steht ständig auf der Bremse. Das verursacht innere Zerrissenheit und inneren Stress.
Falls dich das betrifft und du spürst, dass längst Zeit für eine Veränderung ist, sieh diesen Artikel als Zeichen. Gehe es jetzt an. Mit Unterstützung geht es leichter – also scheu dich nicht davor, dir Hilfe zu holen.
Arbeit kann weit mehr sein als reine Geldbeschaffung.
2. Arbeiten für die Karriere
Du willst Karriere machen.
Der Wunsch nach Erfolg, Macht, Status und Anerkennung treibt dich an und Arbeit ist für dich ein Mittel, um dich zu definieren, zu beweisen, zu messen und etwas zu leisten.
Das könnte jetzt negativ klingen, ist aber nicht so gemeint.
In meinen Werbeagenturzeiten wollte ich unbedingt Karriere machen. Meine Karriere hat mich nicht glücklich gemacht. Das kann bei dir ganz anders sein. Manche Menschen haben einen Antrieb nach Karriere und Erfolg in ihren natürlichen Anlagen – es zeigt sich in ihrer Matrix. Dieser Antrieb braucht ein gesundes Ventil.
Falls du klassischer Karrierist / Karrieristin bist, zwei kurze Tipps, um deinen Lebensflow nicht zu gefährden:
1. Vergiss vor lauter Karriere dein Privatleben nicht!
Sonst hast du irgendwann ein dickes Bankkonto, einen fetten Firmenwagen, einen tollen Titel auf der Visitkarte, aber du steckst in einem Scheidungskrieg, deine Kinder, sprechen nicht mehr mit dir, und daran, dass du einmal Freunde und Hobbys hattest, erinnerst du dich nur noch dunkel. (Siehe auch: Tipps für mehr Work-Life-Balance)
2. Identifiziere dich nicht zu sehr mit deiner Karriere – mit deiner Position, deinem Status oder deinem Titel!
Das alles kann verloren gehen und wenn du dich zu sehr daran klammerst, hast du – bewusst oder unbewusst – ständig Angst und stehst unter Druck. Du kannst nicht entspannt und im Flow sein.
Und bei Licht betrachtet: Nichts davon, macht dich wirklich aus.
Ansonsten, viel Spaß bei deiner Karriere.
3. Arbeit als Berufung
Du fühlst dich dazu „berufen“, deine Arbeit zu machen. Sei es durch eine innere Stimme, durch eine besondere Gabe, durch eine Vision oder eine Eingebung, die du hattest, oder aus sonst einem Grund. Jedenfalls hast du das Gefühl für diese Aufgabe bestimmt zu sein.
Schön!
Menschen, die ihre Berufung leben, ziehen in der Regel tiefe Befriedigung aus ihrer Arbeit. Wenn es Schwierigkeiten gibt, dann eher beim Geld und dabei genug zu verdienen, um gut zu leben.
Du bist ständig auf der Suche nach deiner Berufung?
Achtung!
Ich erlebe in der Praxis genug Menschen, die verzweifelt nach ihrer Berufung suchen und meinen, durch irgendeinen schrecklichen Fehler oder durch falsche Entscheidungen, an ihrer Bestimmung vorbeizuleben. Sie haben das Gefühl, nicht das Beste aus ihrem Arbeitsleben zu machen, weil sie sich eben nicht unbedingt BERUFEN dazu fühlen, das zu tun, was sie tun.
Du auch? Dann kann ich dich beruhigen.
Es ist eher normal und keineswegs schrecklich, NICHT die EINZIG WAHRE Berufung für sich gefunden zu haben.
Ich kenne viele, die von sich sagen, sie leben ihre Berufung. Die allerwenigsten wussten das schon immer oder hatten irgendein Wooohoo-Erlebnis, nachdem alles klar war. Sie haben sich vielmehr irgendwann selbst entschieden, dass das, was sie jetzt tun, ihre Berufung ist. Punkt. Es fühlt sich richtig an. Punkt.
Die meisten Menschen haben nun einmal nicht ein besonderes Talent, eine herausragende Fähigkeit oder eine einzigartige Gabe, sondern eine bunte Mischung aus Begabungen, Stärken, Leidenschaften und Interessen. Damit haben sie mehrerer Möglichkeiten und sind nicht schicksalhaft für eine spezielle Tätigkeit bestimmt.
Deine wahre Berufung – das, wofür du in der Welt bist – lebst du nicht nur im Beruf. Doch wenn du deine Einzigartigkeit und deine speziellen Talente im Beruf lebst, lebst du deine Berufung (auch) im Job.
Auch in einer Potenzialanalyse zeigt sich in der Regel eine Vielfalt an Möglichkeiten. Es gibt nicht einen bestimmten Job, der oder keiner. Es geht darum, den persönlichen Talente-Mix richtig und befriedigend einzusetzen.
Könnte das auf dich zutreffen? Dann kannst du jetzt aufhören, verzweifelt nach deiner Berufung in EINEM bestimmten Job zu suchen, und dich entspannen. Du darfst dir aussuchen, was du arbeiten möchtest. Und das darf sich im Laufe deines Lebens auch verändern.
Noch etwas: Was in deiner Matrix zu sehen ist, ist dein Lebenszweck – deine individuelle Rolle, die du im Theaterstück der Illusion, das wir Leben nennen, spielst. Auch dieser Lebenszweck erfüllt sich nicht notwendigerweise über den Beruf – und schon gar nicht über einen ganz bestimmten Beruf. Sie auch: Lebensaufgabe im Human Design
4. Arbeit als Erfüllung
Du magst deine Arbeit. Du wachst in der Früh auf und freust dich auf den kommenden Arbeitstag. Deine Arbeit liegt dir am Herzen, macht Spaß und fordert dich heraus. Was du tust, entspricht deinem Wesen, deinen Interessen, deinen Talenten und Stärken. Du kannst dich persönlich weiterentwickeln und mit deinem Tun einen sinnvollen Beitrag leisten.
Großteils zumindest.
Kurz, dein Job ist deine Leidenschaft oder so was wie ein Hobby – das ist nicht ganz so bedeutungsschwanger wie der Begriff „Berufung“. Du fühlst dich nicht schicksalshaft dazu verpflichtet, diesem Beruf nachzugehen, sondern tust es einfach gerne. Und wer innerlich motiviert ist bei dem, was er tut, kommt wesentlich leichter in den Arbeitsflow.
Du bist glücklich in und mit deinem Job.
Viele Menschen, die einen erfüllenden Job haben, würden ihre Arbeit auch ohne Geld tun.
Oder sagen wir so: Geld ist ein sehr angenehmer Nebeneffekt.
Wenn du so einen Job hast, brauche ich dir nicht zu sagen, wie erfüllend das ist.
Hast du nicht, hättest du aber gerne?
Die gute Nachricht: So einen erfüllenden Job findest du wesentlich leichter als deine einzigartige Berufung. Je besser du dich selbst kennst, weißt, wer du bist, was du kannst und was du willst, desto leichter geht das. Manchmal lässt sich sogar aus deinem jetzigen Job, dein Traumjob machen. Und manchmal braucht es eben eine Veränderung. In jedem Fall lohnt es sich.
Denn auch so zeigt sich deine Berufung.
Eine Mischung
Diese vier Schubladen sind natürlich nicht so klar unterteilt, wie es hier scheinen mag. In der Realität gibt es viele Überschneidungen:
Für einen Karrieristen kann die Arbeit total erfüllend sein. Wer in seinem Job erfüllt ist oder sich zu seiner Arbeit berufen fühlt, kann trotzdem Karriere machen wollen und muss auch Geld verdienen. Und so weiter.
Es kann auch sein, dass du an manchen Tagen deine Arbeit liebst und an anderen Tag nur dranbleibst, weil du das Geld brauchst.
Noch wichtiger: Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten. Du entscheidest, was für dich richtig ist. Wenn du nur arbeitest, um Geld zu verdienen, und das passt für dich, dann passt das für dich. Und aus.
Entscheidend für deinen Lebensflow ist, dass deine Arbeit in deinem Leben die Bedeutung hat und die Rolle spielt, die du dir wünscht. Wenn du dir in Wahrheit mehr Erfüllung oder mehr Karriere oder mehr Geld wünscht, dann ist Zeit für eine Veränderung.
Schließlich verbringst du viel wertvolle Zeit deines Lebens mit Arbeit.
Zu viel Zeit, um sie nicht so zu gestalten, wie es dir entspricht.
Du willst Hilfe bei der Neu- oder Umgestaltung?
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Go for flow!