Wir leben in einer Zeit, die mit vielen Fragezeichen, mit Unsicherheiten und Ungewissheiten – und daher oft auch mit Ängsten – verbunden ist.
Und viele haben keine Ahnung, wie es weitergeht.
Für solche „nebulösen“ Phasen habe ich zwei Richtlinien, an die ich mich so gut wie möglich halte:
Richtlinie 1: Weniger DENKEN!
Leichter gesagt als getan.
Gerade wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir das gerne hätten, wenn Probleme auftauchen und die Zukunft unsicher und ungewiss ist (was die Zukunft ohnehin immer ist, nur manchmal haben wir wenigstens den Eindruck, wir hätten alles im Griff), dann neigen viele ambitionierte Menschen – ich jedenfalls – dazu, viel NACHZUDENKEN.
Wir denken, durch DENKEN zu einer Lösung zu finden.
Beziehungsweise denken wir, durchs Denken Klarheit zu gewinnen, was wir TUN müssen, um wieder Herr der Lage zu werden. (Was wir in Wahrheit ohnehin nie sind.)
Diese Denkerei hat jedoch äußerst selten den gewünschten Effekt.
Im Gegenteil, sie bringt nur eine Menge Lärm und Unruhe in unser System. Ein System, das perfekt designt ist, um uns im Jetzt und in Echt-Zeit durchs Leben zu navigieren – und auch durch unsichere Zeiten zu lotsen.
Versteh mich bitte nicht falsch: Natürlich kann es sinnvoll sein, nachzudenken und sich gedanklich damit auseinanderzusetzen, was realistischerweise (!) passieren kann und wie man am besten damit umgeht.
Es geht hier nicht darum, deinen gesunden Verstand auszuschalten. Es geht um die Nachdenkerei, die deine innere Weisheit überlagert. Die Nachdenkerei, mit der du dir selbst im Weg stehst und dir das Leben schwer machst.
Glücklicherweise hast du ein sehr verlässliches inneres Feedback-System: Dein GEFÜHLSZUSTAND.
Je schlechter du dich gerade fühlst, desto sicherer kannst du sein, dass deine Denkerei im Moment nicht konstruktiv ist.
Weniger denken ist angesagt.
Unglücklicherweise denken wir meist mehr nach, wenn wir uns schlecht fühlen, unsicher sind, Angst haben, einen Ausweg suchen und unsere Lage dringend verändern wollen. Das Gedankenkarussell läuft auf Hochtouren. Unabsichtlich sorgen wir so dafür, dass wir in unserer eigenen „Nebelsuppe“ feststecken.
Mehr DENKEN verschlimmert die Situation nur.
Damit zur Nummer zwei.
Richtlinie 2: Den nächsten offensichtlichen Schritt gehen.
Das Leben ist manchmal wie ein Spaziergang im Nebel – wir erkennen nicht klar, wie und wo der Weg weitergeht. (Selbst wenn wir uns noch so sehr anstrengen, wir können nicht sichtbar machen, was im Moment unsichtbar ist.)
Das ist an sich kein Problem.
Stress, Ängste, innere Unruhe und ungute Gefühle entstehen jedoch dadurch, dass wir denken, jetzt gleich den ganzen Weg sehen zu müssen.
Wir wollen jetzt gleich wissen, was passieren wird und was da vielleicht auf uns zukommt. Wir denken, uns jetzt gleich für alles Mögliche wappnen zu müssen, und suchen nach Lösungen für Probleme, die nicht noch nicht einmal aufgetaucht sind. Wir wollen jetzt gleich sicher sein, dass wir nicht ins Verderben rennen, sondern am richtigen Ziel ankommen. Und so weiter.
So zermartern wir uns das Hirn über Dinge, die wir nicht vorhersehen können und versuchen Schritte vorwegzunehmen, die (noch) gar nicht dran sind. (Meist kommt es dann ohnehin anders als gedacht.)
Und dabei übersehen wir leicht, was JETZT wirklich zu tun ist.
Wenn es neblig ist, ist es unmöglich kilometerweit vorauszuschauen. Und das ist auch nicht notwendig. Es reicht aufmerksam zu sein und einfach einen Schritt nach dem anderen zu setzen. Da langzugehen, wo es jetzt ganz offensichtlich langgeht und zu entdecken, wie sich der Weg entfaltet.
Und manchmal kann es nötig sein, abzuwarten bis sich der Nebel ein wenig lichtet.
Das gilt auch fürs Leben.
Im Leben offenbart uns oft eine leise innere Stimme, ein kurzer Geistesblitz, eine Erkenntnis oder das Bauchgefühl den nächsten Schritt. Manchmal ist es auch „nur“ der gesunde Hausverstand. Irgendwie wissen wir ganz einfach, was als Nächstes dran ist. (Auch wenn wir nicht wissen, wohin uns das führt.)
Die universelle Intelligenz, die in allem steckt, lotst uns oft auch von außen – manchmal wie durch Magie. In Form von kleinen Zeichen und Winks.
Sei es beispielsweise durch Menschen, die uns begegnen oder uns vorgestellt werden, sei es ein gutes Buch, das uns „zufällig“ in die Hände fällt, ein inspirierender Film, ein Lied im Radio oder sonst etwas, über das wir quasi stolpern und das uns ein Stück weiterbringt oder eine Antwort liefert.
Das sind die kleinen „Pfosten“ am Wegrand, die uns helfen, auf der richtigen Strecke zu bleiben.
Ja, der nächste Schritt kann auch unangenehm oder unbequem sein – etwas, was du lieber nicht tun würdest, aber du weißt, das steht an.
Und der nächste „Schritt“ kann auch heißen: Pause machen. Ausruhen. Sich Gutes tun. Einfach mal mehr Spaß haben. Abwarten. Oder Hilfe holen.
Geh dem nach!
Und lass dich überraschen, was sich daraus entwickelt und welcher Schritt sich daraus als Nächstes ergibt.
Es geht immer weiter
Wer sich an diesen zwei Richtlinien orientiert, wird feststellen, dass solche „Nebelzeiten“ gar nicht so schlimm sind und sich das Leben so auf geniale Weise entfalten kann.
Möglicherweise lernst du diese Herangehensweise so zu schätzen, dass sie zu deiner Standardeinstellung wird. Aus meiner Erfahrung erspart dir das viiiel Nachdenkerei und innere Unruhe und hilft dir entspannt dein Bestes zu leben.
Wenn du beruflichen „im Nebel“ steckst und dir maßgeschneiderte Unterstützung wünschst, hol dir ein Business Coaching to go oder schreib mir ein Mail, um zu klären, wie ich dir weiterhelfen kann.
Go for flow!