Im Hier und Jetzt sein. Das ist eine uralte östliche Lebensphilosophie, die in der westlichen Welt in den 70er Jahren durch das Buch „Be Here Now“ von Baba Ram Dass zu einer Art Volksweisheit wurde.
Das Buch erzählt die Geschichte von Dr. Richard Alpert – ein angesehener Harvard-Professor, der in den 60er Jahren in einem Apartment voller erlesener Antiquitäten lebte, eine Mercedes-Limousine und einen MG-Sportswagen fuhr, eine Cessna besaß und regelmäßig Urlaub in der Karibik machte. Er war für die damalige Zeit ein äußerst erfolgreicher Mann. Und doch hatte Alpert ständig das Gefühl, dass etwas fehlte. Ihn quälte eine innere Leere.
Nach unzähligen LSD-Trips und Experimenten mit psychedelischen Pilzen begab er sich auf eine spirituelle Reise nach Indien, wo er einem indischen Guru (Neem Karoli Baba) auf dessen Bitte hin eine sehr hohe Dosis LSD verabreichte, die wirkungslos blieb (– das war wohl sein normaler Bewusstseinszustand). Alpert war von dieser Begegnung so fasziniert, dass er zum Hinduismus konvertierte, den Namen Baba Ram Dass (Diener Gottes) bekam und sein Schüler wurde.
Wann immer Ram Dass mit der Vergangenheit oder der Zukunft beschäftigt war, erinnerte und ermahnte in sein Guru:
„Be Here Now! – Sei jetzt hier!“
Einleuchtend.
Dieser Augenblick ist alles, was existiert.
Die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft noch nicht da.
Alles, was wir haben, ist dieser Moment.
Alles, was zählt, ist jetzt.
Der Verstand ist nicht im Hier und Jetzt
Vielleicht ertappst auch du dich regelmäßig dabei, in der Vergangenheit zu hängen. Du schwelgst in schönen oder weniger schönen Erinnerungen. Denkst über Ereignisse nach, lässt immer wieder geistig Revue passieren, was geschehen ist, fragst dich, warum das passiert ist, oder wurmst dich darüber, dass du dich nicht anders verhalten hast beziehungsweise die Dinge nicht anders gelaufen sind. Obwohl du genau weißt, dass sich Geschehenes ohnehin nicht ändern lässt.
Möglicherweise bist du gedanklich aber auch oft damit beschäftigt, was passieren wird. Träumst von einer besseren Zukunft, schmiedest Pläne oder denkst darüber nach, was du nicht noch alles erledigen und schaffen musst. Vielleicht sorgst du dich darüber, was eventuell geschehen könnte und beschäftigst dich mit Problemen, die noch gar nicht aufgetreten sind – und Größtenteils nie auftreten werden.
Oder deine Gedanken springen mehr oder weniger wahllos hin und her.
Das ist menschlich.
Wir sind mit einem Verstand und einem komplexen Denkvermögen ausgestattet – mit allen Vor- und Nachteilen, die damit verbunden sind. Unser Hirn denkt nun einmal und Denken ist stets mit der Zeit verbunden. Der Verstand kann den Augenblick nicht erfassen.
Je mehr wir im Kopf sind, desto weniger erleben wir das Hier und Jetzt.
Wir verpassen den gegenwärtigen Moment. Problematischer noch, wir verpassen unser inneres Glück. Denn inneres Wohlsein, innerer Frieden, Flow und Glückseligkeit sind in diesem Augenblick immer da – erlebbar, sobald der Kopf einmal seine Klappe hält.
Die (Denk)-Falle, in die wir tappen
Was passiert, wenn dein Kopf die weise Empfehlung hört: „Sei im Jetzt!“.
Lass mich raten: Du erkennst, dass das eine gute Idee ist. Und …
… denkst darüber nach, wann, wo und warum du nicht im Jetzt bist oder was du tun kannst, um ins Jetzt zu kommen bzw. in Zukunft mehr im Augenblick zu leben. Vielleicht fühlst du dich auch schlecht oder machst dir Vorwürfe: „Ich sollte mehr im Jetzt sein!“ Oder du planst, mehr zu meditieren oder andere Techniken zu praktizieren, um gegenwärtiger zu sein.
Damit kannst du sofort wieder aufhören.
Diese Denkerei erzeugt nur Stress und Druck. Verursacht mehr Lärm im Kopf. Und lenkt dich von der Wahrheit ab.
Dein wahres Selbst …
Dein wahres Selbst IST immer im Jetzt – EGAL, was du gerade denkst.
Du – wer du wirklich bist – bist ausnahmslos in diesem Moment.
Dieser natürliche Zustand ist deine Werkseinstellung.
Du bist da, nur der Verstand ist meist woanders. Und das muss noch lange kein Problem sein.
… und der Verstand
Was unseren Verstand betrifft, sind wir Menschen von Natur aus unterschiedlich gestrickt. Die Art und Weise, wie wir Erfahrungen wahrnehmen und verarbeiten ist nicht bei jedem gleich.
Im Hier und Jetzt sein aus Matrix Perspektive
Wenn wir uns das energetische Design – die persönliche Matrix von Menschen – anschauen, wird sehr deutlich, dass es manche Menschen gibt, die dazu geschaffen sind, gegenwärtig zu sein. Viele Menschen sind jedoch aufgrund ihrer Anlagen entweder eher zukunfts- oder vergangenheitsorientiert gestrickt bzw. eine Mischung daraus. Das ist schon allein evolutionsgeschichtlich betrachtet notwendig.
Mit anderen Worten: Wenn es dir schwerfällt, gedanklich im Hier und Jetzt zu sein, ist das nicht nur menschlich, sondern hat vielleicht auch mit deiner Einzigartigkeit zu tun.
Stell dir vor, es gäbe keine Menschen, die Träume und eine Vision haben – eine Vorstellung davon, wie die Zukunft besser werden kann, was entwickelt und verändert gehört. Oder keine Menschen, die die Vergangenheit reflektieren, um aus den Erfahrungen zu lernen. Denk auch daran wie schön Nostalgie, Sentimentalität, Sehnsucht und Vorfreude sein kann. Wie sehr das Teil des Lebendigseins ist.
Nichts daran ist verkehrt. Wir haben alle diese Anlagen, Fähigkeiten und Empfindungen – manche von Natur aus eben mehr, manche weniger.
Ich bin zum Beispiel sehr „existenziell“ designt. Das heißt, für mich ist es korrekt, einen möglichst freien Kopf zu haben und von Moment zu Moment zu leben – im Jetzt zu sein. Im Hier und Jetzt zu sein, entspricht meinem natürlichen Design. Trotzdem fällt mir das oft schwer und das Denken funkt dazwischen. Die Erinnerung „Sei jetzt (gedanklich) hier“ ist aber zumindest sinn- und wertvoll für mich.
Viele Menschen sind jedoch von ihrem Design her dazu bestimmt, sich gedanklich mit der Vergangenheit auseinandersetzen, Erfahrungen zu reflektieren und zu ordnen und/oder sich mit der Zukunft und dem, was sein wird, zu beschäftigen. Diese „innere Denkrichtung“ ist wichtig und eine Stärke, die allerdings zum Problem wird, wenn man denkt, möglichst oft gedanklich im Hier und Jetzt sein zu müssen.
Worum es letztlich wirklich geht und was zählt, ist: BEWUSSTSEIN.
Im Hier und Jetzt sein bedeutet: Bewusstsein
Der Verstand kann den Augenblick nicht erfassen. Bewusstsein kann.
EGAL, was der Verstand macht, wir können präsent und bewusst sein.
Damit ist eben nicht gemeint, dass du dich nur mit der Gegenwart beschäftigen sollst. Es bedeutet vielmehr, Zeuge dessen zu sein, was im Jetzt stattfindet. Wahrzunehmen, was jetzt ist. Vielleicht ist das jetzt eine Erinnerung oder eine Reflexion der Vergangenheit. Oder eine Vision oder Vorstellung von der Zukunft. Du nimmst wahr, was sich im Kopf abspielt.
Du bist DA, egal wo der Kopf ist.
In diesem Sinn präsent und bewusst zu sein, hilft auch, sich nicht mit dem, was sich im Oberstübchen abspielt, zu IDENTIFIZIEREN. Sich nicht in den Geschichten des Kopfes zu verstricken, nicht alles zu glauben und nicht auf alles zu reagieren, was Sie so denken.
Du HAST Gedanken, BIST aber nicht deine Gedanken.
Dieses Bewusstsein ist nicht nur befreiend, sondern auch die beste Ausgangsbasis für ein erfülltes Leben im Hier und Jetzt.
Was dir enorm dabei hilft, bewusst zu sein und deine Stärken zu leben, ist, das Wissen über deine Matrix – deine natürliche Anlagen. Die wichtigsten Infos dazu findest du in deinem persönlichen > MATRIX-REPORT.
Go for flow!