Vertrauen ins Leben zu haben ist nicht immer einfach. Vor allem nicht, wenn es nicht so läuft, wie wir uns das wünschen oder vorstellen. Wie ernüchternd die Realität manchmal sein kann, durfte ich gerade wieder einmal feststellen.
Und doch weiß ich: Es ist nicht alles so, wie es im ersten Moment scheint.
Wer weiß, wofür es gut ist
Aus Erfahrung weiß ich mittlerweile:
- Mein Kopf hat noch lange nicht recht, nur weil er etwas jetzt gerade nicht „gut“ und „richtig“ findet bzw. es gerne anders hätte.
- Mein Kopf urteilt gerne über Situationen und Dinge, die er gar nicht beurteilen kann, weil er nicht in der Lage ist, alle Zusammenhänge und das große Ganze zu erkennen – geschweige denn in die Zukunft schauen kann.
- Ich nicht weiß, wofür etwas gut ist.
- Und ich kann Vertrauen ins Leben haben, dass alles schon so seinen Sinn hat, wie es ist – auch wenn ich das nicht sofort erkennen kann.
Was heute ein Problem zu sein scheint …
Eine meiner Lebensregeln lautet:
Bewerte nie eine Situation nur an einem einzigen Tag!
Was heute ein Problem zu sein scheint, kann schon morgen wieder ganz anders aussehen. Und manchmal braucht es Jahre, um rückblickend erkennen zu können, wie gut sich die Dinge entwickelt haben.
Höchstwahrscheinlich hast auch du schon erlebt, dass eine unangenehme Erfahrung oder eine Ent-täuschung in deinem Leben im Nachhinein betrachtet gut und wichtig war, ein Anstoß für eine positive Veränderung und ein Motor für die eigene Entwicklung.
Vielleicht hat sich als Folge von Ereignissen, die dir zunächst negativ erschienen sind, eine neue Türe in deinem Leben geöffnet. Altes musste gehen, um Platz für Neues zu schaffen.
Vielleicht hast auch du rückblickend schon einmal gedacht: „Wenn ich damals schon gewusst hätte, wie sich die Sache entwickelt, dann hätte ich mir viel Stress und Sorgen erspart und wäre viel entspannter geblieben …“
Die Geschichte vom klugen Bauern
Die Geschichte vom klugen Bauern ist eine gute Erinnerung daran, dass unser Verstand nicht wissen kann, ob etwas wirklich gut oder schlecht ist:
In einem Dorf lebte ein alter Bauer mit seinem Sohn. Ihr einzig wertvoller Besitz war ein prachtvoller Hengst, mit dem sie die Felder bestellen konnten. Eines Tages war der Hengst aus dem Stall verschwunden. Die Dorfbewohner kamen zu dem Mann und riefen aufgeregt: „Was für ein Unglück! Jetzt hast du nichts mehr.“
Der Bauer erwiderte gelassen „Das Pferd steht nicht im Stall. Das ist alles, was ich weiß. Ob das gut ist oder schlecht? Wer weiß.“
Einige Tage später kehrte der Hengst in seinen Stall zurück und brachte im Schlepptau drei Wildpferde mit. Das ganze Dorf eilte zum Bauern. „Du hattest Recht“, staunten sie. „Das Unglück war ein Riesenglück. Die Wildpferde sind ein Geschenk des Himmels.“
Der Alte sagte ruhig „Jetzt habe ich vier Pferde, das stimmt. Ob das ein Glück oder ein Unglück ist, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nicht, welchen Lauf das Leben nimmt. Ich kann nur vertrauen.“
Beim Zureiten eines Wildpferdes wurde der Sohn abgeworfen und erlitt einen schweren Beinbruch. So musste der alte Bauer die ganze Feldarbeit allein bewältigen und erntete das Mitleid der Dorfbewohner. „Die Pferde haben schlimmes Unheil über dich gebracht. Dein Sohn ist ein Krüppel und du musst in deinem Alter noch so hart arbeiten.“
Doch der Bauer dachte nicht daran, sich zu beklagen, sondern sagte mit stoischer Gelassenheit: „Ihr seid wirklich vom Urteilen besessen. Mein Sohn hat ein gebrochenes Bein und ich mache die Arbeit im Moment allein. So ist es. Das weiß ich. Aber wer weiß, wozu das gut ist.“
Wenig später begann ein Krieg und alle jungen, gesunden Männer im Dorf wurden einberufen, als Soldaten zu dienen. Nur der Sohn des alten Bauern durfte zu Hause bleiben, denn mit seiner Verletzung war er nicht kriegstauglich. Das ganze Dorf beneidete den alten Bauern um sein Glück.
Gut oder schlecht? Wer weiß!
Die Geschichte möge dich daran erinnern, im Alltag den Geist immer wieder bewusst zu öffnen und frei zu machen von seinem Urteil.
Du stehst im Stau und kommst zu spät. Ob gut oder schlecht, wer weiß? Du hast einen Auftrag nicht bekommen. Ob gut oder schlecht, wer weiß? Du bist krank. Ob gut oder schlecht, wer weiß? Was eben noch schlimm scheint und dir deine Zufriedenheit raubt, mag sich im nächsten Moment als Glück herausstellen und umgekehrt.
Das heißt nicht, dass dir alles egal ist. Wenn du dch vom Scheuklappen-Urteil des Verstandes befreist und das annimmst, was jetzt gerade ist, hast du vielmehr die Energie, das Beste daraus zu machen und sinnvoll zu handeln.
Eine Vertrauensübung
Nur für den heutigen Tag leg deine Pläne, deinen Willen, deine Vorstellungen, deine Erwartungen und deine Ängste vertrauensvoll in die Hände des Lebens und in die Hände deine inneren Führung, die weiß, was für dich am besten ist.
Nur für den heutigen Tag lass jede Vorstellung los, wie das Leben zu sein hat, und akzeptiere, dass das Leben nicht so laufen muss, wie sich das dein Kopf ausmalt.
Vertrau darauf, dass zu jeder Zeit das Richtige passiert und sich das Leben auf vollkommene Weise entfaltet. Und beobachte, wie sich die Dinge entwickeln.
Dem Leben zu vertrauen, ist wesentlich einfacher, wenn du dir selbst vertrauen kannst:
Wenn du weißt, wie du tickst und worauf du dich in dir verlassen kannst. Und wenn du weißt, wie du am besten mit dem Leben zusammenarbeitest. Die wichtigsten Anhaltspunkte dazu, findest du in deinem persönlichen Handbuch > deinem MATRIX-REPORT.
Go for flow!