Lassen wir die zwei Ziel-Fraktionen kurz zu Wort kommen.
Die Ziel-Befürworter sagen:
Du brauchst UNBEDINGT persönliche Ziele. Wenn du nicht weißt, wo du hinwillst, kommen du nirgends an – oder zumindest nicht dort, wo du sein willst. Ziele geben deinem Leben eine Richtung. Ziele motivieren und inspirieren dich. Ziele führen zum Erfolg. Et cetera.
Kurz: Ohne Ziel bist du verloren. Glück ade.
So oder so ähnlich lautet auch das Credo zahlreicher Motivationstrainer und Erfoglscoaches.
Die Ziel-Gegner sagen:
Im Leben geht es darum, im Hier und Jetzt glücklich zu sein und nicht irgendwelchen Zielen hinterherzulaufen. Mit Zielen rennst du durchs Leben wie ein Esel, der eine Karotte vor seinen Augen baumeln sieht. Kaum hast du ein Ziel erreicht, holt dich das Unglücklichsein wieder ein und du rennst dem nächsten nach. Et cetera.
Kurz: Befreie dich von deinen Wünschen und Zielen.
So oder so ähnlich lautet auch das Credo im Buddhismus oder in vielen esoterischen Kreisen.
Also was jetzt?
Brauchst du ein Ziel oder nicht?
Zwei erfüllende Lebensweisen
a. Annehmen, loslassen & hingeben
Anzunehmen, was ist, loszulassen und sich dem Leben hinzugeben, ohne irgendetwas Bestimmtes erreichen zu wollen oder tun zu müssen. Glücklich zu sein bei allem, was du tust, und mit allem, was ist.
Präsent zu sein, dein Bestes zu geben und aus allem, das Beste zu machen – gleichgültig, was ist.
Das ist eine sehr flow-reiche und erfolgversprechende Art zu leben.
b. Kreieren & gestalten
Das Leben bewusst zu gestalten: herauszufinden, was du verwirklichen willst, klare Prioritäten zu setzen, zu tun, was dir Freude macht, und deine Träume, Wünsche und Ziele zu realisieren.
Deine Anlagen und Fähigkeiten zu nutzen, dein schöpferisches Potenzial zu entfalten und deine Realität absichtsvoll zu kreieren und zu gestalten.
Das ist eine sehr flow-reiche und erfolgversprechende Art zu leben.
So gegensätzlich das im ersten Augenblick klingen mag:
Je besser du das eine kannst, desto besser kannst du das andere.
Genial ist die Kombi aus beiden Lebensweisen
Die meisten Menschen leben allerdings weder die eine noch die andere.
Sie sind viel zu oft im Widerstand mit dem, was ist, und gleichzeitig nicht glasklar darin, was sie stattdessen kreieren möchten.
Voller innerer Widersprüche.
Kein Wunder, wir lernen zwar zu sprechen, zu lesen, zu schreiben, zu rechnen, aber weder bringt uns jemand bei, wie wir loslassen und uns dem Leben hingeben, noch wie wir unsere Realität bewusst gestalten.
Stattdessen lernen wir Zielen hinterherzurennen und zu glauben, unser Glück zu finden, wenn wir endlich all das erreicht haben, was wir meinen erreichen zu müssen.
Die große Illusion: Ziele erreichen -> glücklicher sein
Bildlich schaut die Idee so aus:
Praktisch könnte die Idee dahinter beispielsweise so lauten:
- Wenn ich einen anderen Job habe, …
- Wenn ich so und so viel Geld habe, …
- Wenn ich weniger Stress habe, …
- Wenn ich einen (anderen) Partner habe, …
- Wenn ich mein Idealgewicht habe, …
- Wenn meine To-Do-Liste abgearbeitet ist, …
- Wenn ich erleuchtet bin, …
- Wenn ich sonst irgendein Ziel erreicht habe,…
Wenn ich …. , dann bin ich endlich glücklicher.
Jetzt muss ich in den sauren Apfel beißen, mich anstrengen und alles tun, was eben für mein Ziel zu tun ist – egal ob es mir dabei gut geht oder nicht. Dann wird es in Zukunft besser. So die Idee.
A L L E S, was du erreichen möchtest, willst du erreichen, weil du denkst, dass es dir dann besser geht.
Du willst glücklich sein. Glücklicher.
Die Idee ist ein schöner Trugschluss.
Sehen wir jetzt einmal davon ab, dass viele Menschen ihr Ziel auf diese Weise gar nicht erreichen – so viel Biss haben eben nur wenige und den meisten wird der Apfel dann doch zu sauer.
Aber genügend Menschen erreichen ihre Ziele. All das (oder vieles), was sie sich wünschen. Und sind dennoch weit davon entfernt, glücklich zu sein. Oder ihr Glücksgefühl löst sich schon bald nach der Zielerreichung wieder in Luft auf. Das nächste Ziel muss her.
Kennst du das? Hast du schon einmal etwas erreicht, was du unbedingt erreichen wolltest. Nur um dann festzustellen, dass es am Ziel keinen Deut besser ist – du nicht glücklich bist. Oder dein Glücksempfinden schnell wieder verpufft ist.
Die Realität
Schauen wir den Tatsachen ins Auge:
1. Dein Leben ist jetzt.
Nicht dann. Nicht erst, wenn du einen anderen Job, mehr Geld oder einen (anderen) Partner hast. Nicht erst, wenn du erfolgreich bist oder hohe Gewinne einfährst. Nicht erst, wenn ein Projekt abgeschlossen oder deine To-do-Liste leer ist. Nicht erst, wenn du deine Idealfigur hast oder erleuchtet bist. Nicht erst, wenn du irgendein Ziel erreicht hast. Dein Leben ist jetzt.
Bei all dem „Ziel-Denken“ und der „Wenn-dann-Idee“ übersiehst du, wo dein Erleben wirklich herkommt und dass es nichts (NICHTS!) mit äußeren Umstände zu tun hat und nichts damit, was du hast oder nicht hast. Du erlebst – wie jeder Mensch – die Gedanken, die in diesem Moment durch dein Bewusstsein ziehen. Du erlebst, was du in diesem Augenblick bewusst oder unbewusst denkst. Das heißt:
Der einzige Grund, warum du jetzt nicht glücklich bist, sind Gedanken. Gedanken, dass es anders sein sollte.
Und das ist eine „nette“ Illusion. Alles darf sein, wie es ist.
2. Glücklichsein ist in Dir.
Es ist eine Illusion, dass du irgendetwas brauchst oder irgendetwas erreichen musst, um glücklich zu sein. Dein Glücklichsein von äußeren Umständen abhängig zu machen, ist so unsicher und vergänglich wie eine Sandburg am Strand zu bauen.
Mach dir keine falschen Hoffnungen: Nichts, was du meinst, haben oder erreichen zu müssen, kann eine innere Leere füllen und nichts davon kann dauerhaft dein persönliches Glücksniveau heben.
Glücklichsein, Zufriedenheit, Freude, Liebe, Sicherheit und innerer Friede lassen sich nicht über äußere Umstände erreichen – nicht durch andere Menschen, Leistung, materiellen Reichtum, Karriere, Macht, Schönheit, Jugend oder sonst etwas. Und es ist dafür nicht notwendig, irgendetwas Bestimmtes zu haben.
All das sind Zustände des SEINS.
Mehr noch: Glückseligkeit, Friede, Freude, Stille, bedingungslose Liebe ist dein natürlicher Seinszustand. Diese Gefühlszustände sind vollkommen UNABHÄNGIG von äußeren Umständen und Gegebenheiten.
Damit wir uns nicht missverstehen: Das heißt NICHT, dass du keine Emotionen – keine situationsbedingten Gefühle – hast. Keine ganz normalen, menschlichen Auf und Abs. Doch dein wahrer Seinszustand ist davon so unberührt wie die Sonne von den Wolken.
Das Wertvollste findest du nicht im Außen und in keinem Ziel der Welt.
Das Wertvollste liegt in dir. Hier und jetzt. Immer da.
Ob dir das gerade bewusst ist oder nicht.
3. Glücklich sein -> Ziele erreichen.
Von Teilhard de Chardin stammt der bekannte Ausspruch:
Wir sind keine Menschen, die eine spirituelle Erfahrung machen,
sondern spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrungen machen.
Du bist ausgestattet mit einem schöpferischen Potenzial und hast die Chance, dieses Potenzial zu entfalten.
- Die Chance, zu manifestieren, was durch dich manifestiert werden möchte.
- Die Chance, deine Ideen, Vorhaben und Ziele zu verwirklichen.
- Die Chance, Mögliches und oft sogar scheinbar Unmögliches zu schaffen.
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Yes! Das tust du aber (von heute an) nicht mehr in dem Irrglauben, dann glücklicher zu sein.
Eine andere Ausgangsbasis
Wenn dir wieder bewusst wird, dass Wohlbefinden und alles, was du wirklich brauchst, in dir ist – unabhängig von dem, was ist, war oder sein wird – und dein inneres Glücklichsein niemals auf dem Spiel steht, dann kannst du Ziele spielerisch, mit Freude und Leichtigkeit angehen.
- Aus Spaß und Lust an der Sache.
- Um interessante Erfahrungen zu machen.
- Um ein bereits glückliches Leben zu bereichern.
- Um dein Potenzial zu leben und deine Gaben in die Welt zu bringen.
- Und so weiter.
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Dein Glück, dein Selbstwertgefühl, dein innerer Frieden, dein Flow. Das alles hängt jetzt nicht mehr davon, ob du ein Ziel erreichst oder nicht.
Und es ist dazu nicht notwendig ein bestimmtes Ziel zu haben.
Interessanterweise wird es dir aber so WESENTLICH leichter fallen, deine Ziele und Ambitionen zu verwirklichen.
Klar es steht nicht mehr so viel auf dem Spiel.
Inspiriert statt angstgetrieben
Statt aus Angst, aus Druck oder aus Sollte-und-Müsste heraus zu handeln, statt sich saumäßig anzustrengen und zu kämpfen, gehst du das Ganze entspannt und gelassen an. Du folgst deiner inneren Führung und handelst inspiriert. Tust, was sich gut, richtig und stimmig anfühlt.
Dann können Wunder geschehen.
Falls dir das zu esoterisch ist, geht es auch bodenständiger:
Wenn du glücklich und im Flow bist, hast du Zugriff auf dein volles Potenzial – du denkst klarer und konstruktiver und handelst produktiver und konstruktiver.
Und was dabei rauskommt, ist in aller Regel großartig.
Ob dein Verstand zielorientiert und strategisch denkt oder ob du besser ohne bestimmtes Ziel dein Potenzial lebst, verrät dir auch die Tiefenstruktur deiner persönlichen Matrix. Deine höchstpersönliche Antwort findest du in deinem BODY & MIND REPORT.
Go for flow!