Ich wette, du erlebst nicht nur im Laufe der Monate und Jahre deine Höhen und Tiefen, sondern kennst auch tägliche Auf und Abs. Diese Wellen spielen eine entscheidende Rolle, um deine Produktivität steigern zu können.
Ja, wir haben alle unsere Wellen. Wir haben Zeiten am Tag, da fühlen wir uns top fit und könnten Bäume stemmen und dann wiederum sind wird eher schlapp, müde und energielos.
Manchmal schwankt die Leistungsfähigkeit mehr und manchmal weniger.
Aber sie schwankt. Und damit auch die Motivation, die Konzentration, die Kreativität, die Produktivität und der Flow.
Während das Leben weitgehend unberechenbar ist, ist die persönliche Energie- und Leistungskurve ziemlich vorhersehbar und recht verlässlich!
Deine natürliche Leistungskurve erkennen
Wenn du nicht schon längst mit dem Kopf nickst, weil du deine Auf und Abs sehr genau kennst, musst du dich nur ein wenig selbst beobachten.
Achte in den nächsten Tag bewusst auf dein Energieniveau!
Am besten trägst du in deinen Kalender zur jeweiligen Uhrzeit ein, wie du dich leistungstechnisch fühlst – wie z.B.: geistig fit, motiviert, fokussiert oder unkonzentriert, hungrig, müde.
So erkennst du schnell, wann du deine produktiven Hochphasen hast und wann nicht.
Morgen- und Abendmenschen
Im Groben werden üblicherweise zwei Grundtypen unterschieden: Morgenmenschen und Abendmenschen.
Morgenmenschen, die sogenannten Lerchen, haben ihre absoluten Highlight-Zeiten in der Früh und am Vormittag und ein weiteres – meist schon kleineres – Hoch am Nachmittag. Am Abend geht dann nichts mehr.
Abendmenschen, die sogenannten Eulen, sind in der Früh und am Vormittag hingegen nicht wirklich zu gebrauchen. Ihr volles Leistungsvermögen erreichen sie erst irgendwann zwischen Mittag und Abend.
Das ist die grobe Tendenz. Die meisten Menschen, wissen, wo sie sich da eher einordnen müssen. Es sei denn, du gehörst zu den Menschen, deren Biorhythmus so flexibel ist, dass sie sich chamäleonartig anpassen können. Dann zählst du zu den seltenen Ausnahmen, die sich um ihre innere Uhr weniger scheren müssen.
Produktivität & Leistungsfähigkeit in der Praxis
Ich stecke die Menschen ungern in die Morgen- und Abendmensch-Schubladen. Das geht individueller und einfacher.
Gerade wenn´s im Coaching um Themen wie Selbstmanagement, Produktivität, Energie oder Fokuskraft geht, frage ich meine Klienten früher oder später:
Wann ist deine produktivste Zeit?
Frühmorgens!
O-Ton einer „Lerchen“-Antwort:
„Meine Schlüssel-Zeit ist frühmorgens! Um 5.00 Uhr setze ich mich zu Hause an meinen Schreibtisch und erledige die wichtigsten Dinge. Da ist es noch totenstill. Meine Frau und meine Kinder schlafen. Das Telefon läutet nicht. Mails ignoriere ich. Ich liebe diese Zeit, da kann ich völlig ungestört arbeiten und nachdenken. Das Wichtigste für den Tag hab ich schon erledigt, wenn andere erst aufwachen.“
Für mich unvorstellbar!
Nachdem ich in dem Buch Musenküsse: Die täglichen Rituale berühmter Künstler von Mason Carrey gelesen hatte, dass Ernest Hemingway jeden Tag frühmorgens geschrieben haben soll, fühlte ich mich inspiriert und wollte mein Morgenritual neu gestalten:
5x die Woche um 6 Uhr früh 2 Stunden schreiben! Das stand am Plan.
Hahaha!
Um die Uhrzeit schaffe ich es nicht einmal, mir einen Café latte zu machen ohne die Milch anbrennen zu lassen. Von produktivem Schreiben war keine Rede. Mal abgesehen davon, dass ich es um 5.30 meist gar nicht aus dem Bett geschafft habe. Ja, ich brauche mein Schlafpensum, um voll fit zu sein!
Vormittags!
Meine Schlüssel-Zeit ist zwischen 9 und 12 Uhr. Da bekomme ich in aller Regel am meisten weiter.
Wenn ich mich allerdings um 9 Uhr an meinen Schreibtisch setze und erst einmal meine Mails checke und beantworte, auf Instagram poste und anschließend noch ein wenig die News lese, dann ist eines ziemlich sicher:
Der Tag ist verplempert.
Wenn ich mich in meiner Highlight-Zeit nicht, um die wichtigste Aufgabe des Tages kümmere, dann bleibt die entweder ganz liegen oder kostet mich später unendlich viel Mühe. Und damit bin ich nicht allein!
Aber Moment. Vorher nach ein Wort zu den Nachtvögeln, den Eulen, unter uns.
Nachmittags oder Abends!
Vielleicht ist deine produktivste Zeit am Nachmittag, am Abend oder gar in der Nacht. Sofern das mit deinem Arbeits- und Privatleben vereinbar ist, kein Problem. Kafka hat angeblich immer in der Nacht geschrieben.
Wann du dein Leistungshoch hast – und das ist wissenschaftlich erwiesen – ist genetisch festgelegt, hat also nichts mit Faulheit oder mangelnder Disziplin zu tun.
Evolutionstechnisch gesehen ist es sinnvoll, dass es Eulen unter uns gibt – ungefähr ein Viertel der Menschen. In der Steinzeit durften nicht alle gleichzeitig pennen. Schließlich musste auch in der Nacht jemand das Feuer bewachen und die Schlafenden vor dem Säbelzahntiger beschützen.
Heutzutage halten aber viele Frühaufstehen für das goldene Ei der Produktivität. Im Netz findest du unzählige Tipps, wie du Frühaufsteher wirst, um mehr zu schaffen und deine Produktivität zu steigern. Die Eulen unter uns werden damit allerdings nicht nur große Mühe haben, sondern sich damit auch nichts Gutes tun.
Gegen deinen natürlichen Rhythmus zu leben und zu arbeiten,
bedeutet für deinen Körper und für deine Seele Dauerstress!
Bevor du versuchst, dich umzupolen und weniger zu schlafen, um effizienter zu sein, probiere es lieber auf natürliche Weise.
3 Tipps, um deine Produktivität mühelos zu steigern
1. Nutze Schlüssel-Zeiten effizient!
Wann auch immer deine produktivste Zeit ist: Mach deine Schlüssel-Zeit zu deiner „heiligen“ Zeit!
Erledige in diesem Zeitfenster deine wichtigste(n) Aufgabe(n).
Am besten überlegst du dir schon am Vortag, was am nächsten Tag in deiner Schlüssel-Zeit dran ist und was du anpacken möchtest. Die Kernaufgabe, für die du am meisten Hirn brauchst und wofür du geistig auf der Höhe sein solltest.
In deiner Schlüssel-Zeit widme dich nur dieser Aufgabe.
Nichts anderem!
Ich arbeite meine To-Do Liste intuitiv ab und trotzdem achte ich sehr darauf, meine beste Zeit so gut wie möglich zu nutzen und effizient zu arbeiten und meine Produktivität zu steigern.
Natürlich macht es auch Sinn, wichtige Termine, Gespräche oder Meetings auf dein inneres Timing abzustimmen. So weit das geht.
In meinem Leistungshoch am Vormittag bereite ich mich gerne auf meine Klienten vor und mache die Sitzung selbst dann am liebsten am Nachmittag nach meinem Mittagstief.
2. Fülle deine Tiefs sinnvoll
Widme dich ni schwächeren Zeiten Aufgaben, die geistig weniger anspruchsvoll sind und die du spielerischer erledigen kannst.
Bei mir sind das so Dinge wie Mails beantworten, recherchieren, Artikel grob konzipieren, zeichnen, Rechnungen schreiben. Oder ich mache kurze Erledigungen, da komme ich auch noch raus an die frische Luft.
3. Pass deine Pausen an deinen Rhythmus an
In der Talsohle – also nach jeder Welle – , leg eine Pause ein.
Pi mal Daumen verlaufen die Wellen in einem Rhythmus von 90 Minuten. Heißt, nachdem du 90 Minuten gearbeitet hast, mach eine kurze Pause. Nach zwei Wellen ( = 3 Stunden) eine längere!
Ohne Pausen schwächst du deine Hochleistungsphasen dramatisch ab.
Deine Leistungsfähigkeit leidet.
Was du jetzt noch schnell schaffst, weil du auf deine Pause verzichtest und einfach weitermachst, bezahlst du später doppelt und dreifach. Du bist schlapper als nötig. Auf Dauer betrieben geht das außerdem ordentlich auf deine Substanz und ist ein sicherer Weg ins Burnout. Und hier geht´s ja um weniger Stress und mehr Flow und darum, glücklich und entspannt erfolgreich zu sein.
[hr]
In deiner Schlüssel-Zeit fokussiert deine wichtigsten To-Dos zu erledigen, ist aus meiner Erfahrung einer der besten Tipps, um deine Produktivität nachhaltig und dauerhaft zu steigern.
Du brauchst dazu „nur“ Aufmerksamkeit und Respekt für deinen eigenen Rhythmus und die Disziplin, deine „heiligen“ Zeiten nicht mit belanglosem Zeug zu verschwenden.
Erfahrungsgemäß steigt dann nicht nur in den High-Phasen die Effizienz, sondern interessanter Weise geht auch in den leistungsschwächeren Zeiten viel mehr weiter.
Wann sind deine Schlüssel-Zeiten?
Und wann kümmerst du dich am das Wesentliche?
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