Ich liebe die Tage nach Weinachten. Die ganze Hektik, die vor dem 24. in der Luft liegt, ist verpufft und Ruhe kehrt ein. Die Zeit der Rauhnächte – von 24.12. bis 5.1. – eignet sich besonders gut, um das alte Jahr abzuschließen und Neues zu planen.
Achtung!
Gerade wenn es um Vorsätze und Pläne geht gilt: weniger ist mehr.
Oft reicht schon eine minimale Kurskorrektur, um erstaunliche Veränderungen zu erzielen. Dazu ist es erst einmal wichtig das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und herauszufinden, was läuft ohnehin gut und wo´s hakt es wirklich. Los geht´s!
3 Coaching-Prinzipien
Im lösungsorientieren Coaching gibt es drei ganz einfache Grundprinzipien, die ausgesprochen hilfreich sind, wenn es um sinnvolle Neujahrsvorsätze geht:
- Reparieren Sie nicht, was nicht kaputt ist.
- Wenn Sie wissen, was funktioniert, machen Sie mehr davon.
- Wenn etwas nicht funktioniert, hören Sie auf damit und machen Sie etwas ander(e)s.
Wichtig zum ersten Punkt: Sie bestimmen, was für Sie funktioniert und was nicht.
Wenn Sie beispielsweise mit Ihrem Partner eine Fernbeziehung führen und sie sich nur ein paar Tage im Monat sehen und das für beide im Moment in Ordnung so ist, lassen Sie sich nicht verunsichern, wenn irgendjemand behauptet: „So kann man doch keine Beziehung leben.“
Wenn Sie gerne viel und lang arbeiten und Sie und Ihr Körper (!) gut damit klarkommen, lassen Sie andere den Kopf darüber schütteln, aber sich nicht davon abhalten.
Oder sagen wir, Sie haben mehrere Jobs oder berufliche Standbeine und sind happy mit Ihrem Mix, lassen Sie sich nicht einreden, dass „man“ so nicht arbeiten kann.
Heute hören wir ständig irgendwo, was angeblich gut, richtig und normal ist und wie die Dinge zu sein haben. Nehmen wir solche Informationen ungeprüft als wahr an, versuchen wir möglicherweise krampfhaft Dinge zu ändern, die in Wahrheit völlig in Ordnung sind, so wie sind, statt das zu verändern, was tatsächlich nicht gut für uns ist.
In diesem Sinne schnappen Sie sich Papier und Stift und beantworten Sie die folgende Fragen:
Was hat funktioniert?
- Was hat in den letzten Monaten für mich gut funktioniert? Mit welchen Lebensbereichen bin ich zufrieden? Was genau ist gut daran?
(Lebensbereiche sind z. B: Job, Beziehung, Familie, Gesundheit, Freunde, Finanzen, Freizeit, Hobbys, persönliche Entwicklung u. ä.) - Was schätze ich an und in meinem Job besonders? Was ist gut und funktioniert?
- Was schätze ich an und in meinem Privatleben besonders? Was ist gut und funktioniert?
- Was habe ich in den letzten Monaten getan oder erlebt, das ich gerne in nächster Zeit beibehalten, wiederholen oder intensivieren möchte?
- Mit wem möchte ich gerne (mehr) Zeit verbringen? Mehr zusammenarbeiten?
- Was hat mir in der Vergangenheit geholfen, etwaige Hindernisse, Ängste und Sorgen zu überwinden? Was davon könnte mir wieder helfen?
- Was hat mir geholfen, innerlich zu Ruhe zu kommen, bei mir zu sein, mich zu erholen und in meine Kraft zu finden?
- Welche meiner Eigenschaften, Stärken und Erkenntnisse möchte ich ganz bewusst in die nächsten Monate mitnehmen?
Was hat nicht (so gut) funktioniert?
- Was aus dem letzten Jahr möchte ich gerne hinter mir lassen bzw. nicht wiederholen? Was möchte ich anders machen?
- Was hat in den letzten Monaten für mich nicht funktioniert? In welchen Lebensbereichen bin ich gestresst, frustriert oder unzufrieden? Was genau ist nicht gut daran?
(Mögliche verbesserungswürdige Lebensbereiche sind wiederum Job, Beziehung, Familie, Gesundheit, Freunde, Finanzen, Freizeit, Hobbies, persönliche Entwicklung u. ä.)
- Ein genauer Blick auf mein Berufsleben:
Was hat nicht (so gut) funktioniert? Was genau stört mich daran? Was will ich stattdessen? Was wünsche ich mir in diesem Bereich? Was möchte ich nächstes Jahr anders machen?
- Ein genauer Blick auf mein Privatleben:
Was hat nicht (so gut) funktioniert? Was genau stört mich daran? Was will ich stattdessen? Was wünsche ich mir in diesem Bereich? Was möchte ich nächstes Jahr anders machen?
- Welchen Menschen möchte ich in Zukunft weniger Zeit schenken oder weniger Platz in meinem Leben einräumen?
- Was habe ich aus den stressigen und weniger erfreulichen Dingen der letzten Monate für die Zukunft gelernt?
- Was habe ich im letzten Jahr vernachlässigt und wofür möchte ich mir wieder mehr Zeit nehmen?
(Möglicherweise haben Sie ein geliebtes Hobby, das zu kurz gekommen ist. Hatten zu wenig Zeit für Ihre Familie oder Freunde/innen. Waren seit Monaten nicht mehr laufen, spazieren oder im Fitnesscenter. Hier geht es nicht um etwas, das Ihnen theoretisch gut tun würde, sondern um etwas, das sich in Ihrem Leben tatsächlich schon als wohltuend bewährt hat.
Wenn Sie diese Fragen sorgfältig beantworten, sollte Ihnen schon um einiges klarer sein, in welche Richtung es nächstes Jahr gehen soll und wo Sie Korrekturen vornehmen möchten. Allerdings haben Sie vermutlich viel zu viel auf der Liste. Und das verursacht nur Stress und führt letztlich dazu, dass sich nichts oder nur wenig verändert.
Darum gilt wieder einmal: Weniger ist mehr. So wählen Sie Ihre 3 Top-Prioritäten.
Go for flow!