Uns sagt ziemlich bestimmt: „NEIN!“ Ende der Konversation.
Ich war kurz baff. Und dann war ich fasziniert.
Mal ehrlich: Wie leicht fällt es dir einfach so Nein zu sagen – ganz ohne Erklärung und ohne Rechtfertigung?
Und zwar Nein zu sagen nicht nur zu Menschen, die sich an der Supermarktkasse vordrängeln wollen. Sondern zu den vielen Anfragen, Aufgaben, Bitten und Angeboten, die so im Laufe des Tages auf dich einprasseln und nicht deinen Prioritäten entsprechen, dich vom Wesentlichen ablenken oder du schlicht und einfach nicht tun möchtest.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass extrem produktive, extrem kreative und extreme geniale Menschen alle die Angewohnheit haben, glasklar Nein zu sagen. Das schafft überhaupt erst den Raum, Ja zu sagen zu dem, was wirklich zählt.
Aber du weißt sicherlich, wie wichtig es ist, deine begrenzte Zeit in deine Prioritäten zu investieren – und das erfordert viele Neins zu anderen Dingen Wenn dir das Neinsagen trotzdem oft schwerfällt, kann ich dich beruhigen: So geht es vielen.
- Wir wollen gemocht werden.
- Wir wollen niemanden verletzen oder vor den Kopf stoßen.
- Wir wollen niemanden, der für uns wichtig ist, verärgern.
- Wir denken, das mache ich schnell, und unterschätzen, wie lange es dauert.
- Wir haben unsere Prioritäten nicht klar vor Augen.
- Wir fühlen uns gut dabei, anderen zu helfen.
- Wir wollen bei jemandem einen Stein im Brett haben.
Ganz oft steckt dahinter das Gut-dastehen-wollen Syndrom. Meine Dame im Supermarkt war offensichtlich befreit von dieser „Krankheit“. Ihr war es egal, was ich denke und wie ich das jetzt finde, dass sie meine Bitte einfach so ablehnt.
Konstruktiv Nein sagen
Wenn du weniger Stress haben und mehr Flow erleben willst, bleibt es dir jedenfalls nicht erspart, öfters Nein zu sagen. Diese 4 Tipps helfen dir, das Neinsagen freundlicher und konstruktiver über die Bühne zu bringen.
1. Nein, weil…
Erst einmal wollen wir festhalten, dass ein „Nein“ genug ist. Du schuldest niemandem eine Rechtfertigung dafür, WARUM und WESHALB du etwas nicht tun möchtest. (Ausgenommen du wirst extra dafür bezahlt, das zu tun. Oder hast es vorab versprochen und zugesagt.)
Aber selbst wenn du nicht dazu verpflichtet bist, ist ein Nein mit einer kurzen Erklärung für den anderen Menschen oft leichter zu schlucken. Also so etwas wie:
- Es tut mir leid, ich hab eine Deadline im Nacken, das geht sich nicht aus.
- Nein, da bin ich nicht wirklich kompetent.
- Nein, mein Kind ist krank zu Hause.
Solche Begründungen mögen vielleicht nicht immer der reinen Wahrheit und nichts als der Wahrheit entsprechen, aber sie dienen einem friedlichen Miteinander und erleichtern das Neinsagen manchmal sehr.
2. Ich nicht! Wer dann?
Erst unlängst hatte ich eine Anfrage für ein Interview. Erstens, zu einem Thema, zu dem ich nicht wirklich etwas zu sagen habe. Zweitens, zu einem Zeitpunkt, wo ich ohnehin schon zu viel um die Ohren hatte.
Nachdem ich mich in der Regel über Interviews freue, sage ich so etwas ungern ab. Zum Glück ist mir gleich eine kompetente Kollegin eingefallen, die das gerne übernommen hat. So konnte ich entspannt und konstruktiv Nein sagen und trotzdem waren alle Beteiligten happy.
Bei manchen deiner Neins gibt es mit Sicherheit die eine oder andere Person, die gerne für dich entspringt. Selbst Aufgaben, die du überhaupt nicht magst, macht jemand anderer sehr gerne.
3. Jetzt nicht! Wann dann?
Manchmal ist nur der Zeitpunkt für eine Anfrage, eine Einladung oder eine Bitte ungünstig. Dann heißt die Antworten eben „Nein, jetzt nicht. Dann und dann ist das möglich.“
Das funktioniert gut, wenn du beispielsweise gerade eine Aufgabe fertig machen möchtest und weißt, dass du später wirklich Zeit und Muse hast.
Aber Achtung: Verschiebe nicht alles Mögliche auf später, nur weil es jetzt bequemer ist als Nein zu sagen. Je weiter du die Dinge nach hinten verschiebst, desto größer ist die Gefahr, dich mit dem „Falschen“ zuzupflastern. Warum das?
In der Zukunft schaut der Terminkalender oft recht leer aus.
Da ist man schnell in Versuchung, sich auf Aufgaben, Termine oder Meetings einzulassen, die man eigentlich gar nicht machen möchte. Dann rückt die Woche näher und der Kalender wird immer voller und dann ist da diese Verpflichtung, die man nur noch schwer los wird, weil man ja zugesagt hat.
Etwas auf später zu verschieben ist also nur sinnvoll, wenn du es ernsthaft später tun willst und tun kannst.
4. So nicht! Wie dann?
Last but not least geht es manchmal nur darum, das „Wie“ und „Was“ abzuändern.
Vielleicht hast du keine Zeit oder keine Lust, jemanden zum Lunch zu treffen, aber ein Kaffee-Quickie geht sich aus. Vielleicht lassen es deine Prioritäten nicht zu, eine Mail-Anfrage lang und breit zu beantworten, aber ein kurzes Telefonat bekommst du unter, um die Angelegenheit zu klären. Oder umgekehrt, ein persönliches Gespräch dauert dir zu lange, aber per Mail stehst du gerne Rede und Antwort.
Überprüfe, ob du etwas an sich nicht tun möchtest, oder ob es um die Art und Weise geht, die nicht in deinen „Plan“ oder nicht zu deinem Wesen passt.
[hr]
Beim sinnvollen Neinsagen geht es nicht darum, rigoros zu allem Nein zu sagen.
Konstruktives Neinsagen bedeutet, dir im Klaren darüber zu sein, wie du deine Zeit nutzen möchtest.
Den Mut aufzubringen, klipp und klar Nein zu sagen, wenn du etwas wirklich nicht tun willst – warum auch immer.
Und in manchen Fällen deine Kreativität spielen zu lassen, um Nein zu sagen und gleichzeitig gute Alternativen anzubieten.
Du hast ständig Probleme und Stress mit dem Neinsagen und das soll anders werden? Ein Verständnis über deine energetischen Anlagen hilft dir, mehr zu dir selbst zu stehen und dir selbst treu zu bleiben. Hol dir eine > Persönlichkeitsanalyse.
Go for flow!
Mag. Su Busson
Human Design Analysen, Matrix-Coaching, psychologische Beratung & Biohacking,
um Stress, Ängste und Blockaden zu lösen und dein Bestes zu leben